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Sonic Jihad

By Sven Niechziol, www.dein-buch.de

Der mann ist Ärger mehr als gewöhnt. Unter seinem Künstlernamen Paris veröffentlicht der Mann aus San Francisco seit 1990 Rap-Platten und jedes Mal kam es zum Eklat: Verbannt vom Radio, von MTV boykottiert und von seinen Plattenfirmen wie Tommy Boy oder Priority fallengelassen, begann der studierte Volkswirt als Börsenmakler (!!) zu arbeiten. Paris' extrem provokativen, links-politischen und direkten Texte machten ihn suspekt, und nicht wenige bezeichneten den Muslim als unpatriotischen Amerikaner und konspirativen Terroristen. Wenn seine Feinde jetzt Sonic Jihad, das fünfte Album des kontroversen Underground– und Kult-Rappers, in die Hände bekommen, dürften sie vor Wut schäumen.


Amerikas Kulturszene hat weit gehend versagt, als es darum ging, eine kritische Position zum Irak-Krieg zu beziehen. Auf Paris traf das nie zu. Wenn den Rock-Girls Dixie Chicks für eine Anti-Bush-Haltung Feuer unterm Hintern gemacht wurde, dann kann sich Paris auf das mediale Fegefeuer vorbereiten. Der Albumtitel ist ja schon scharf, aber erst das Cover: Ein Flugzeug rast direkt aufs Weiße Haus zu. Die Botschaft ist deutlich: Für den einen ist der Pilot ein Mörder, für den anderen ein Freiheitskämpfer. Alles eine Frage des Standpunktes. Dass der US-Präsident auf Sonic Jihad sich eben mal ein "George Bush is full of shit" gefallen lassen muss, mag derbe klingen, ist aber nachvollziehbar. Denn der überaus intelligente Paris, der Michael Moore des HipHop, samt der Gäste Dead Prez, Kam, Capleton und Public Enemy, sieht die (künstlerische) Freiheit der amerikanischen Gesellschaft durch blinden Gehorsam gefährdet.


Die Diskussionen, die diesem Album zwangläufig folgen werden, rücken die Musik allerdings in den Hintergrund. So bildet der wenig innovative Hardcore-Rap im Stile eines Ice Cube auch nur die Form, die Inhalte transportiert. Und die sind diesmal eindeutig wichtiger.


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